Veröffentlicht in Gesundheit

Sinnkrieger. Die sechs Stufen zu mehr Sinn bei der Arbeit von Susanne Dietz

“Ich frage mich, wie ein Arbeitgeber das ertragen kann: zu wissen, dass die Mitarbeiter nur deshalb ihren Job machen – und den nicht einmal besonders gut – weil das Unternehmen ein ausgewiesenes Kontroll- und Überwachungssystem etabliert hat.”

So schildert Susanne Dietz eigene Erfahrungen als Psychologin in Unternehmen.

Eigene Erlebnisse sind der rote Faden, der uns durch ihr Buch begleitet und uns immer wieder die Wirklichkeit hinter den Kulissen von Human Ressources und Management zeigt.

Es sind Erfahrungen, die ich kenne.

Ich habe bewußt den eingangs zitierten Satz vorangestellt, weil er zeigt, wie weit die berufliche Wirklichkeit von dem Denken entfernt ist, das vielfach von Gewerkschaften und Unternehmensführungen als real empfunden wird.

Auch Betriebsräte können dabei nicht das sein, was sinnvoll wäre.

Damit sind wir bei Susanne Dietz und dem Satz, der von allen Wirtschaftswissenschaftlern und Betriebswirtschaftlern verdammt würde: “Unternehmen, welche weiter in ihren alten Modellen und ihrer alten Rolle als reiner Geldgeber leben, müssen zwangsläufig scheitern.”

Employer Branding reicht eben nicht.

Individuell und betrieblich holt uns Susanne Dietz dann in das Buch hinein und zeigt uns ihre Erfahrungen und die Höhlen der betrieblichen Gegenwart.

“Wer Sinn haben möchte, muß Lebenszeit investieren.”

Dieser Satz taucht immer wieder auf und öffnet wie ein scharfes Messer die Wunden, die die Unternehmen nicht heilen lassen.

Sie fragt ihre Leser nach ihren eigenen Wertesystemen und gibt uns gute Leitfragen an die Hand.

Und sie zeigt auf, wie Ungerechtigkeit Organisationen vergiftet…

Sinnsucher und Sinnkrieger geben den Unternehmen einen Vertrauensvorschussm, weil sie gute Arbeit mit Wertschätzung und Sinnfindung verknüpfen.

Deine Lebenszeit ist dein Leben würde ich nun schreiben.

Susanne Dietz ist auch dort angekommen.

“Welche Werte hat der Arbeitgeber, für den Sie tätig sind?”

Diese und andere Fragen aus dem Buch helfen, den eigenen Standpunkt zu klären.

Wertekollision, Werteverfall, Mobbing – Susanne Dietz beschreibt, womit jedes Unternehmen leben muß und gibt uns die Chance, unsere Eigenverantwortlichkeit zu erkennen.

“Die höchste Ausschüttung, die wir Menschen für jede Art von Investition erhalten können, ist eben Sinn.”

Das ist ihr Credo und davon handelt dieses Buch.

Ich habe dies weder bei Gewerkschaften noch bei den meisten Unternehmen, die ich kennengelernt habe, jemals erlebt.

Nun schildert Frau Dietz dies aus ihrer Erfahrung ebenso.

Sie schafft es mit einer leichten Sprache, die vielen weichen Faktoren und/oder Soft-Skills anzusprechen und handhabbar zu machen.

Dadurch gelingt ihr der Spagat, über ein riesiges Thema so zu schreiben, daß der Einzelne es für sich selbst anpacken kann.

Allerdings mit der Gefahr, daß er oder sie die ganze Sinnlosigkeit seines bisherigen Berufslebens entdeckt.

Insofern ist das Buch unglaublich nachhaltig, wenn man es anwendet.

Es ist konsequent gedacht und konsequent geschrieben.

Es zeigt, wie man die Richtung verändern könnte, so daß manches besser wird.

Sie versucht zu zeigen, wie Mitarbeiter und Unternehmen zukunftsfähig werden – auch als Kleinbetrieb.

Aber ob wir Söldner oder Sinnkrieger werden und wie wir damit umgehen, wird allein an uns liegen.

Und manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende.

Das macht dann Sinn.

Das Buch ist bei uvk erschienen.

ISBN 978-3-86764-491-4

Verlag: UVK Verlagsgesellschaft mbH