“Da wir nun einmal endliche Wesen sind, und zwar in dem Sinne, daß wir, solange wir sind, immer noch nicht sind, müssen wir, um im unaufhaltsamen Zerfließen der Zeit glücklich zu sein, unserem Leben eine vollendete und schöne Form geben, bevor uns der Tod überrascht. So wie Epiktet warnt: Der Tod überrascht den Schuster, während er seine Schuhe näht; der Tod überrascht den Handwerker, während er seinem Werk Form gibt; der Tod überrascht den Seemann bei der Schiffahrt; und du, bei welcher Tätigkeit möchtest du vom Tod überrascht werden? Suche sie, und wenn du sie gefunden hast, wirst du über die Richtschnur für deine Glückseligkeit verfügen.”
Aus: Senilia, Arthur Schopenhauer Vorwort