Veröffentlicht in Allgemein

Und ich? Identität in einer durchökonomisierten Gesellschaft von Paul Verhaeghe

“Oberstes Ziel ist das Überleben, gefolgt von Sex.”

Wenn der Psychoanalytiker Paul Verhaeghe diesen Satz schreibt sind wir schon auf Seite 101 seines Buches angekommen. Kurz darauf kommt er zu seiner Hauptansicht: “Was wir heute durchmachen, sind die Folgen eines neuen Gesellschaftsmodells, das eine neue Identität hervorgebracht hat. Ich nenne es bewusst provozierend die ENRON-Gesellschaft.”

Was hat das zu bedeuten?

Verhaeghe zieht Achterhuis zu Rate, der gefragt hat, wie sich 30 Jahre neoliberale Ideologie auswirken auf unser Leben. Und da kommt er auf das Enron-Modell der Personalpolitik zu sprechen. “Dabei handelt es sich um eine sozialdarwinistische Praxis, die dem Mitarbeiter mit der höchsten Produktivität sämtliche Boni zuspricht und den mit der niedrigsten feuert… Resultat: Innerhalb kürzester Zeit fälschten fast alle Mitarbeiter ihre Zahlen: es herrschte totale Paranoia. Dieser Betrug führte … zum Bankrott der Firma.”

Die Meriokratie, die eigentlich etwas Gutes ist, wurde zu einer neoliberalen Meriokratie: “Innerhalb kürzester Zeit kommt die soziale Mobilität zum Stillstand, die Kluft zwischen Unter- und Obrschicht wächst und die Freiheit muß einer allgemeinen Paranoia weichen.”

Dieses System ist mittlerweile überall. Ein gutes Beispiel für den Universitätsbetrieb zeigt sich an den aberkannten Doktortiteln in Deutschland. Dieses System hat auch dazu geführt, daß die meisten Forschungsergebnisse falsch sind (Und ein besonders bemerkenswertes Beispiel dafür gibt es hier).

Verhaeghe zeigt dann auf, wie gerade der Neoliberalismus immer mehr Bürokratie produziert und immer mehr geregelt wird bei denen da unten, um denen da oben bessere Herrschaftsinstrumente zu geben.

Im Gesundheitswesen verweist er auf den Brief von Marc Desmet, der die “entmutigenden Widersprüche” darstellte. Und was bedeutet das für die Gesellschaft?

Die Schnullerkinder sind da und mittlerweile erwachsen.

  • Aufgewachsen in dem Glauben, immer alles zu bekommen, wenn man sich nur anstrengt.
  • Erzogen worden in einem kompetenzorientierten Unterricht, der als Massstab die neoliberale Ideologie hat mit ihrer Grundfrage: was bringt das?
  • Und Moral ist Erfolg, unmoralisch ist Scheitern

Ohne Dinge bin ich nicht weniger kommt darin nicht mehr vor.

Selbstachtung und Schuldgefühle beruhen auf dem Märchen von der Leistung statt auf dem Anerkennen der Wirklichkeit, die keine Durchlässigkeit für die meisten Menschen beinhaltet. Freiheit und Machbarkeit sind die neuen Märchen.

Real ist nur, daß “das bestehende ökonomische System unsere schlechtesten Seiten begünstigt.” (169)

Zur Hochform läuft Verhaeghe auf, wenn er sein eigenes Fachgebiet beschreibt: “Früher hatten Menschen psychische Probleme, heute zeigen sie Verhaltensstörungen…”

Wenn man sich dann vor Augen führt, daß bei psychischen Krankheiten zunehmend von “Anpassungsstörungen” gesprochen wird, dann zeigt sich die komplette neue Ideologie in einem Wort. Man braucht nur noch fragen, anpassen an was und landet damit mitten im Buch von Paul Verhaeghe.

Einfach großartig!

So könnte und würde ich am liebsten das gesamte Buch vorstellen. Aber Sie sollten es selbst lesen, weil es so wertvoll ist.

Es ist ein Buch voller guter Gedanken, ernüchternd und weiterführend, wenn man bereit ist, die Wirklichkeit anzuerkennen.

Und es ist eine Inspiration für Menschen, die individuell und sozial etwas verändern wollen. Denn so wie er dieses System erklärt und durchschaubar macht habe ich es bisher nirgendwo gefunden außer bei Erich Fromm. Es macht Mut weiterzumachen, weil man sieht, wie es besser sein kann.

Das Buch ist im Kunstmann-Verlag erschienen.

ISBN 978-3-88897-869-2

In einem Interview zum Buch sagt Verhaeghe übrigens zur Frage von Messbarkeit folgendes:

“Erstens kann man Glück auf viele verschiedene Arten definieren, und somit stellt sich die Frage: Was haben die Forscher genau untersucht?

Zweitens besteht diese Art von Studien häufig aus Fragebögen. Aus der Psychologie wissen wir, dass dies die unzuverlässigste Untersuchungsform ist, weil Menschen vor allem sozial wünschenswerte Antworten geben.

Drittens bestehen Untersuchungen von Glück oft aus Stichproben, deren Ergebnisse manchmal zu simpel verallgemeinert werden.

Und schließlich muss man die Antworten der Befragten in einer zeitlichen Periode positionieren, in der vorausgesetzt wird, dass alle happy sind.
Ob wir wirklich glücklich sind, kann nur eine solide soziologische Untersuchung von psycho-sozialen Gesundheitsindikatoren zeigen, beispielsweise der Anzahl von Selbstmorden und der Einnahme von Psychopharmaka in einem Land. Über die quantifizierbaren Indikatoren wurden in der EU jahrelang Zahlen gesammelt. Ein Vergleich dieser Daten zeigt, dass die Einwohner eines bestimmten EU-Landes „glücklicher“ sind als die Einwohner eines anderen EU-Landes. Glück ist in diesem Vergleich als Antwort auf die Frage, ob jemand seine Kinder im Wohnsitzland großziehen möchte, operationalisiert….”

 

Veröffentlicht in Allgemein, Lebenspower

Saigoku. Unterwegs in Japans westlichen Landen von Valeria Jana Schwanitz und August Wierling

Manchmal muß man auf ein gutes Buch erst aufmerksam gemacht werden. Das Buch Saigoku von Schwanitz und Wierling ist so ein Schatz.

Ist es ein Reiseführer, ist es ein Sachbuch, ist es ein Buch voller persönlicher Erfahrungen?

Das Buch ist wunderschön gestaltet und inhaltlich sehr wertvoll. Denn es gelingt den beiden Autoren, die eigenen Erfahrungen und Erwartungen und das Erlebte wunderbar in Worte zu fassen, die bei jedem Kapitel neu neugierig machen.

Schon die Innenseiten machen Lust auf mehr.

Eine wunderschöne Karte zeigt den Saigoku-Pilgerwerg und ermöglicht uns Lesern den Weg gedanklich  mitzugehen.

Die Schilderungen jedes einzelnen Tempelbesuches sind auf angenehme Art mit kulturellen Informationen angereichert, die neben der Leselust auch die Chance des Verstehens und Entdeckens der japanischen Kultur ermöglichen.

Wer den Saigoku-Weg gehen will, ganz oder in Teilen, der muß sich mit Japan heute anfreunden, weil nur so der Zugang und die Widersprüche erkennbar und verstehbar werden.

Gerade die Mischung aus persönlichem Reisebericht und erlebter Kultur machen aus diesem Buch ein Pilgerreisebuch, um als Europäer und Deutscher dies alles erleben zu können.

Das Buch hat einen durchaus auch spirituellen Charakter, weil es mehr vermittelt als Besuche.

Es zeigt, daß Menschen auf dem Weg sind und jeder Ruhepunkt nur ein Ausruhen ist bevor es weitergeht.

Das Buch ist wunderbar gestaltet, innen und aussen, es hat viele Fotos und ganze Sequenzen mit Farbfotos, die noch mehr vermitteln.

Es ist aber auch ein ganz persönliches Reisebuch, so daß wir auch Frau Schwanitz und Herrn Wierling über die Schulter schauen dürfen.

Wer etwas wirklich besonderes sucht, ein entdeckendes spirituelles Reisebuch mit Wirkung, der könnte es hier gefunden haben.

Der Manpuku-Verlag ist ein kleiner Verlag mit einer schönen Webseite.

Es lohnt sich, das Buch direkt dort zu bestellen.

Veröffentlicht in Gesundheit, Harmonie

Fotografie als Meditation

Fotografie als Meditation. Eine Reise zur Quelle der Kreativität von Torsten Andreas Hoffmann entpuppte sich als gute Stoffsammlung zu den Themen kreativer Umgang mit der Fotografie und zum Thema Meditation.

Der Untertitel Eine Reise zur Quelle der Kreativität beschreibt auf gute Weise den Weg durch dieses Buch. Es ist eine Reise mit vielen Stationen, die in leicht zu lesenden Kapiteln die Chance bietet, sich mit vielen Aspekten dieser Themen zu beschäftigen.

Das Buch ersetzt kein Buch über Geometrie und klassische fotografische Arbeit. Es setzt genau danach an.

Dem Autor gelingt es, eine große Stoffsammlung anzubieten, die es ermöglicht, die Vielzahl von Begriffen, Themen und Fragen gedanklich und praktisch anzupacken.

Es wird am Ende sogar ein Plan geliefert wie man erst meditiert und dann fotografiert. Ob man das so macht muß man aber selbst wissen.

Begriffe wie Kontemplation, Meditation, Zen, Buddhismus und später viele asiatische Wörter geleiten durch das Buch und ermöglichen eine Art Auswahl von Themen, die ansprechen oder eher nicht.

Die alte Fotografenweisheit “Wer fotografiert hat mehr vom Leben” ermöglicht auch hier eine Verbindung herzustellen zwischen technischen Geräten, der Wahrnehmung der Welt und dem Umgang mit dem eigenen Leben.

Der dpunkt-Verlag hat damit ein Buch publiziert, das von so vielen Seiten aus gelesen werden kann, dass es sicher immer etwas gibt, was den Einstieg in diese doppelte Thematik ermöglicht.

Es ist großzügig layoutet, die Fotos sind sehr vielfältig und auch ohne einheitliche Stringenz, so dass auch hier konkret die Vielfalt und Individualität zum Ausdruck kommt.

Das Buch kann daher eine Quelle für Ideen sein und eine Stoffsammlung, um sich noch mehr mit den Themen zu beschäftigen. Da in dem Buch kein Literaturverzeichnis und keine Anmerkungen sind, erfolgt die weitere thematische Suche dann über Suchmaschinen.

Wer es lieber deutsch-europäisch mag, dem empfehle ich als Ergänzung zu diesem Buch meinen Aufsatz bei fotomonat.de mit dem Titel “Der Spaziergang und die Strassenfotografie”.

Das Buch ist im dpunkt-Verlag erschienen.

 

 

Veröffentlicht in Allgemein, Gesundheit, Harmonie, Lebenspower

Was fehlt dir? von Martin Weber und Gregor Sieböck

“Wir schreiben ein Buch und gleichzeitig erleben wir dieses Buch.”

So fängt das Buch von zwei Menschen an, die uns auf ihren Weg mitnehmen und plötzlich merken wir, es ist der eigene Wege.

Als ich dieses Buch in der Hand hielt wusste ich noch nicht, was darin steckt.

Das Thema bist du.

Die beiden Autoren sprechen von den Wanderungen und ihren Erlebnissen, weil sie die Welt zulassen. Sie erzählen dabei viele kurze Geschichten, die Erfahrungen und Horizonte wiedergeben.

Energiearbeit und Wirklichkeit sind ein wesentliches Element, das man hier kennenlernt.

Aber für mich ist das eigentlich Faszinierende an diesem Buch etwas anderes. Alles fliesst. Und dieses Buch fliesst auch. Denn das Buch bringt dich dazu, dich gedanklich (und körperlich) in Bewegung zu setzen.

Man kann nicht alles in Worte packen, was nicht materiell da ist aber erfahren werden kann.

Dieses Buch schafft eine neue Art von Zugang zu diesen Erfahrungen und diesem Wissen.

Die Leichtigkeit, die einlädt gedanklich und tatsächlich zu wandern und den eigenen Weg zu finden, ist faszinierend.

Es ist ein ganz besonderes Buch, das ich da entdeckt habe.

Es ist ein Begleiter, wenn man bereit ist, Loszulassen und Zuzulassen.

Wer an dem Punkt angekommen ist, der einem ermöglicht, offen zu werden für die Wirklichkeit um sich herum, der merkt sehr schnell, wie schwierig es ist, diese Offenheit beizubehalten.

Das Buch gibt Halt in genau dieser Haltung, weil es uns durch die Auseinandersetzung damit zeigt, was man dann tun kann: nämlich körperlich und geistig in Bewegung zu bleiben und diese Offenheit “einfach” zu praktizieren.

Hier ist ein ganz besonderes Buch entstanden. Es ist ein kleiner Glücksfall. Und wenn man offen ist und dann das Glück hat dieses Buch zu finden, dann erhält man ein unbezahlbares Geschenk für den eigenen weiteren Weg.

Das Buch ist im Ecovin-Verlag erschienen.

Martin Weber, Gregor Sieböck
Was fehlt dir?
ISBN 978-3-7110-0027-9

Veröffentlicht in Allgemein

Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl von David Servan-Schreiber

Die besten Bücher sind fast immer dünn und klein und voller Essenz. Genau das ist hier der Fall.

David Servan-Schreiber schreibt über seinen Kampf gegen den Krebs. Es ist ein Buch über sich und die Welt und wie man mit ihr umgeht bis zum Tod. Er selbst hatte mit den Büchern “Die neue Medizin der Emotionen” und “Das Antikrebs-Buch” vorher vielen Menschen geholfen. Dann starb er 2011 an Krebs. Er hatte 19 Jahre mit der Krankheit gelebt.

Servan-Schreiber schildert seinen Umgang mit dem Erfolg seiner Bücher. “Die Beweise von Interesse und Anerkennung, die ich danach erhielt, haben mich so glücklich gemacht, dass ich mich mit Feuereifer darauf stürzte… Unzählige Male wechselte ich die Zeitzonen, und man weiß, dass das dem Immunsystem schadet…. Die massive Störung meiner biologischen Rhythmen erreichte in dem Jahr vor meinem Rückfall ihren Höhepunkt…. In den Jahren 2009 und 2010 flog ich mindestens einmal im Monat über den Atlantik, und ein- oder zweimal pro Woche war ich in Frankreich oder Europa unterwegs. Das war zuviel. Schließlich war ich vollkommen erschöpft. Und dann kehrte mein Tumor zurück.”

Nach der Rückkehr der Krankheit lebte er noch dreizehn Monate.

In dieser Zeit “schrieb” er dieses Buch.

“Wenige Tage vor seinem Tod, als seine Kräfte schwanden, warf er noch einen Blick auf die französische Bestsellerliste, auf der sein Buch ganz oben stand. Das vermittelte ihm das Gefühl, dem Krebs in einer sehr wichtigen Weise die Stirn geboten zu haben: Er hatte nicht zugelassen, dass die Krankheit ihn daran hinderte, nützlich zu sein, zu helfen, das Leiden anderer Menschen zu lindern.”

So schreibt sein Bruder im Nachwort zur deutschen Ausgabe dieses Buches, das im Verlag Antje Kunstmann erschienen ist.

Der Philosoph Epiktet hat ein ähnlich schmales Buch geschrieben, das bis heute vielen Menschen als Hilfe durch das Leben dient.

Dort sagt Epiktet: “Nicht die Dinge selbst, sondern die Meinungen von den Dingen beunruhigen die Menschen. So ist z.B. der Tod nichts Schreckliches, sonst wäre er auch dem Sokrates so erschienen; sondern die Meinung von dem Tod, daß er etwas Schreckliches sei, das ist das Schreckliche.”

Und er schreibt weiter: “Tod und Verbannung und Alles, was als schrecklich erscheint, soll dir täglich vor Augen schweben, am meisten aber der Tod; so wirst du nie weder an etwas Gemeines denken, noch etwas allzuheftig begehren.”

Es gibt ein paar einfache Wahrheiten auf dieser Welt.

Wir müssen alle sterben. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und das Sterben haben alle Menschen vor uns geschafft.

Und doch reicht dies nicht. Solange man lebt entscheidet man selbst, wie man die Dinge bewertet, was man tut in den Grenzen des persönlich Möglichen und wie man mit seiner Lebenszeit umgeht.

Es ist eine der Paradoxien des Schicksals, dass ein Arzt, der ein Antikrebsbuch schreibt, an Krebs mit 50 stirbt.

In meinen Augen ist die Analyse von Servan-Schreiber klar: Weniger ist mehr und Erfolg lenkt vom Wesentlichen ab.

Das ist in meinen Augen ein klares Fazit im Angesicht des Todes.

Und das ist für mich der Grund, dieses Büchlein neben Epiktet in mein Regal zu stellen. Eine größere Ehre kann ich ihm nicht zukommen lassen.

David Servan-Schreiber

Man sagt sich mehr als einmal Lebewohl

Übersetzt von Ursel Schäfer

ISBN 978-3-88897-751-0

Veröffentlicht in Gesundheit

Meine Reise in die Welt der Gewürze von Alfons Schuhbeck

“Es gibt keine christlichen, islamischen oder jüdischen Gewürze. Sie gehören uns allen.” Dies ist eine der Erkenntnisse, die der bekannte Koch Alfons Schuhbeck auf seiner Reise durch die Welt der Gewürze macht.

Er erzählt: “Dann fragte mich Jakob, was ich eigentlich in Jerusalem mache. Ich sage ihm, dass ich auf einer Reise in die Welt der Gewürze sei, meiner Lebensreise. Er blickt mich mit grossen Augen an. Die Reise der Gewürze? Und ich erzähle ihm von mir: dass es in meiner Kindheit kaum Gewürze gab, höchstens ein bisschen Majoran, Dill, Pfeffer, Zwiebeln, Knoblauch und viel zu viele Nelken im Blaukraut; dass ich dann Koch in Bayern geworden bin und zehntausendmal bayerischen Schweinsbraten immer auf dieselbe traditionelle Art zubereitet habe, dass ich mit eines Tages sagte, dass könne ja nicht der Sinn meines restlichen Lebens sein, und die Gotteslästerung beging, Schweinsbraten mit Ingwer zu machen, und dass ich so in die wunderbare Welt der Gewürze geraten bin.”

Alfons Schuhbeck reist nach Damaskus, Marrakesch, Beirut, Istanbul und Jerusalem und entdeckt die Geschichte und die Zusammenhänge von Kultur und Esskultur und dem Umgang der Menschen mit den Gewürzen und vieles mehr.

Wunderschöne Erzählungen und Geschichten, sehr viele Informationen und ein sehr aufwendig gemachtes Layout laden Seite für Seite zum Entdecken von Gewürzen und Geschichten ein.

Das Buch ist eine Quelle der Information und der Inspiration. In Zusammenarbeit mit den Publizisten und Forschern Jakob Strobel y Serra und Dr. Johannes Gottfried Mayer entsteht ein Buch voller Fachkenntnisse, nützlichem Wissen und anschaulicher Praxis.

Der erste Teil des Buches nimmt uns mit auf die Entdeckungsreise in die Geschichte und Gegenwart der Gewürze. Dann folgt der Übergang in die Lebenspraxis. Schuhbeck stellt Gewürzmischungen vor, die man selber erstellen kann und danach können wir dies alles mit dem großen Rezeptteil selbst ausprobieren.

Auch fotografisch ist das Buch interessant. Wer sich für praktische Anleitungen, Food-Fotografie oder schöne illustrative Fotos interessiert, der findet hier die professionelle Anwendung dieser Techniken.

In diesem Buch ist das beste aus drei Welten vereint: Kochkunst, Kulturgeschichte und Heilkraft.

Hinzu kommt eine Ausstattung, welche mit Fadenheftung, Lesebändchen und aufwendiger Darstellung zusätzlich punkten kann.

“Ich würze, also bin ich.” So beginnt nicht nur das Buch, es ist auch irgendwie die Philosophie, die dem Menschen die gestalterische Freiheit mit seinem Bauchhirn vermittelt. Wer dies so sieht, der erkennt sehr schnell, dass man sich viel Gutes (oder Schlechtes) tun kann, je nach dem, was man zu sich nimmt.

Im Step-By-Step Teil werden mit Fotos die Klassiker des Orients wie Shish Kebap ebenso einfach gezeigt wie das richtige Garen von Gewürzreis, Couscous oder Bulgur.

So tritt neben die Erkenntnis eine neue Form des kreativen Kochens mit sicheren Anleitungen und erlaubt mit einfachen Mitteln viele neue sinnliche Erfahrungen.

Das Buch ist schön und einladend, es vermittelt auf einfache Art neue Ideen und Anleitungen für einen besseren und erweiterten Umgang mit der Küche und dem Kochen. Und es ist ein Buch für Menschen, die lesen und kochen wollen und auch nach dem warum und woher fragen.

Das Buch aus dem ZSVerlag ist fast wie ein kleines Märchen aus tausendundeiner Nacht…

Schuhbeck, Alfons
Meine Reise in die Welt der Gewürze

Die Geschichte und die Heilkraft der Gewürze neu entdeckt

ISBN 978-3-89883-297-7